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Mit „CSI Reutlingen“ ergänzen Professorin Petra Kluger und Tutorin Larissa Hack das erste Chemie-Laborpraktikum im Studiengang Biomedizinische Wissenschaften mit forensischen Inhalten. Foto: Hochschule Reutlingen/Sonnemann

Frische Lehre an der Hochschule Reutlingen

Noch mehr Motivation im Studium ist das gemeinsame Ziel von sechs innovativen Lehrprojekten an der Hochschule Reutlingen, die sich über die Zusage einer sogenannten Mikroprojektförderung freuen. Die Fördersumme aus Mitteln des Wissenschaftsministeriums beträgt insgesamt rund 26.500 Euro.

So unterschiedlich die einzelnen Projekte sind, haben sie ein gemeinsmes Ziel: Neugierde und die Eigenmotivation der Studierenden wecken. „Die geförderten Projekte zeigen, wie wichtig und motivierend Interaktion in der Lehre ist“, erklärt Barbara Kehler, Leiterin des Reutlinger Didaktik Instituts der Hochschule. Die Finanzierung von bis zu 5.000 Euro pro Projektantrag stammt aus Mitteln des Wissenschaftsministeriums in Stuttgart. Die Initiative dazu beruht auf einem Kooperationsprojekt der Hochschule Rottenburg und der Geschäftsstelle der Studienkommission für Hochschuldidaktik (GHD). 

Die geförderten Projekte im Detail:

  • Selbst-Lern-Videos für YouTube produzieren – das vermittelt Professor Marc Brecht Studierenden im „Reutlingen Physics Channel“: Im Rahmen von „The Reutlingen Physics Channel“ lernen Studierende der Lehrveranstaltungen Physik I und II für Angewandte Chemie, wie sie Lehr-Lern-Videos für das Selbststudium ihrer Kommilitoninnen und Kommilitonen planen, erstellen und auf einem YouTube-Kanal veröffentlichen können. Dazu finden u.a. Workshops und Tutorien zur Konzeption, Planung und Erstellung eines Lehr-Lern-Videos statt.

  • Professor Oliver Burgert und Irene Merdian konzipieren gemeinsam mit Studierenden ein Analysetool für Studierende, die künftig Lernprozesse besser selbst steuern können: Das Mikroprojekt konzipiert und erstellt ein Learning Analytics Tools aus Sicht und zur Nutzung von Studierenden. In der Grundlagenveranstaltung Informatik 1 und 2 in der Medizinisch-Technischen Informatik (METI) soll es das selbstgesteuerte Lernen, auf das die verwendete Inverted Classroom Methode angewiesen ist, unterstützen. Neben der Förderung der Selbstregulation von Lernprozessen zielt das Tool auch auf eine Verbesserung des Zeit- und Selbstlernmanagements Studierender.

  • Professor Eckhard Hennig will Studierende fachübergreifend an strukturierte Arbeitsweisen heranführen und gewöhnen, was er mit Spaß- und Wettbewerbsfaktor versieht: Ziel des Lehrprojekts ZEBRA 2018 ist es, Technik-Studierende im Grundstudium fachübergreifend an strukturierte Arbeitsweisen heranzuführen und zu gewöhnen. Dabei sollen die Studierenden lernen, allgemeine Anforderungen an strukturiertes Arbeiten von speziellen fachlichen Herausforderungen unterscheiden zu können, so dass sie in zukünftigen fachspezifischen Lernprozessen geeignete Arbeitsmethoden erfolgreich zum Wissenserwerb anwenden können. Diese Arbeitsweisen werden den Studierenden mithilfe von Methodik-Übungen vermittelt, deren Inhalte an die technischen Fächer angelehnt und mit einem Spaß- und Wettbewerbsfaktor versehen sind.

  • Die Professoren Ralf Kemkemer und Christian Thies ergänzen ihr projektorientiertes BioMED-Labor mit Peer-to-Peer-Tutorium und online Video-Repositorium. Kompetenzen um die Themen „Digitalisierung“ und „Interdisziplinarität“ werden in vielen Studiengängen kaum gezielt vermittelt. Im Projektlernlabor „BioMED“ arbeiten seit kurzem Studierende der Fakultäten Angewandte Chemie und Informatik gemeinsam in Teams an interessanten Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Umfeld der Biomedizin. Das Labor wird nun durch ein Peer-Tutorium erweitert. Auf einer Video-Plattform sollen die Projekte online präsentiert werden.

  • Die Professorinnen Petra Kneip und Anna Göddeke zeigen Wege vom „Trittbrettfahren“ und „sozialen Faulenzen“ zur produktiven Zusammenarbeit. Ihr Konzept soll zur Verbesserung von Gruppenarbeiten beitragen: Durch Gruppenarbeiten sollen Studierende zu kooperativem Lernen angeleitet werden. Studierende schätzen Gruppenarbeiten jedoch wenig. Häufiger zeigt sich ein Trittbrettfahren einiger Gruppenmitglieder. Die Benotung erfolgt dann nach bestem Wissen auf Basis der Einzelleistungen, die für die Lehrenden aber kaum beobachtbar sind. Dies wird von den Studierenden als ungerecht empfunden. In diesem Projekt soll getestet werden, ob das Wissen über die Möglichkeiten zur Reduktion von Trittbrettfahrerverhalten Studierende zu kooperativerem Verhalten lenken kann. Zudem ist geplant, alternative Peer-Bewertungssysteme zu entwickeln, zu testen und zu implementieren.

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