Tübingen-Hirschau, Grafenberg und drei weitere Gemeinden aus der Region Neckar-Alb sind vom Sozialministerium für ihre Ideen und Konzepte zur generationengerechten Quartiersentwicklung ausgezeichnet worden. Neben den Preisgeldern für den initialen Ideenwettbewerb "Quartier 2020 - Gemeinsam.Gestalten" will die Landesregierung im kommenden Haushalt einen Fördertopf für Quartiersentwicklung mit 12 Millionen Euro füllen.
Zu den Ausgezeichneten zählt der Tübinger Teilort Hirschau. Das Preisgeld für das Projekt „Leben in Hirschau. Gemeinsam. Gestalten“ beträgt 70.000 Euro. Ein genau auf den Ort zugeschnittenes Beteiligungskonzept überzeugt die Jury. In Hirschau gibt es bislang noch keine Angebote vor Ort für Menschen mit hohem Pflegebedarf. Zugleich ist in dem Ort mit derzeit 3.250 Einwohnern bis zum Jahr 2030 mit einem Bedarf von etwa 35 Pflegeplätzen beziehungsweise ambulant intensiv betreuten Wohnformen zu rechnen. „Mit dem Preisgeld sollen Beteiligungsprozesse in Hirschau unterstützt werden, die den Ort zu einer sorgenden Gemeinschaft werden lassen,“ sagte Elisabeth Stauber, Leiterin des Fachbereichs Soziales der Stadtverwaltung Tübingen, bei der Preisverleihung. Orstvorsteher Ulrich Latus betonte: „Wir verfolgen das Ziel, dass alle Menschen, auch im Alter oder bei Pflegebedarf, in Hirschau wohnen bleiben können und dort gut versorgt werden.“
20.000 Euro Förderung gehen an die Gemeinde Grafenberg. Dort hat der Quartiersentwicklungsprozess mehrere Ziele: Die Gemeinde will die Nahversorgung verbesssern und das Ortszentrum beleben. Zudem soll eine barrierefreie Begegnungsstätte entstehen.
Weitere Preisträger aus der Region Neckar-Alb sind die Gemeinden Hayingen, Mehrstetten und Rangendingen. Insgesamt vergab das Sozialministerium im erstmals ausgelobten Ideenwettbewerb 2,7 Millionen Euro an 53 Preisträger in Baden-Württemberg. Ziel der Quartiersentwicklung ist es, den sozialen Lebensraum in den Nachbarschaften, Stadtvierteln, Dörfern und Gemeinden zu stärken und eine hohe Lebensqualität sowie Teilhabe für alle dort lebenden Menschen zu ermöglichen. Die Kommunen ist dabei als „Motor im Sozialraum“ federführend. Wichtige lokalen Partnern der federführenden Kommune sind zum Beispiel bürgerschaftliche Initiativen, Sozialunternehmen, Kirchen, lokale Wirtschaft, ÖPNV und Gesundheitsanbieter.