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Bildquelle: Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme / Wolfram Scheible

Hein übernimmt Bosch-Professur im Cyber Valley

Professor Matthias Hein übernimmt eine Stiftungsprofessur an der Universität Tübingen, die Bosch im Rahmen des Cyber Valley-Engagements in den kommenden zehn Jahren mit 5,5 Millionen Euro finanziert. Zudem wird  der Physiker Dr. Björn Andres eine „Industry on Campus“-Gruppe aufbauen.

Hein forscht im Bereich statistisches Lernen mit Anwendungen in der Bildverarbeitung und der Genetik. Dabei liegt sein Schwerpunkt auf der Entwicklung robuster und erklärbarer Lernverfahren. Ein konkretes Beispiel ist die Entwicklung automatischer Entscheidungssysteme, bei denen durch maschinelle Lernverfahren sichergestellt ist, dass sie keine diskriminierenden Entscheidungen treffen können. Dies ist heute zum Beispiel der Fall, wenn das System einen Kredit eher an einen Mann vergibt als an eine Frau. Matthias Hein lehrt seit 2011 Mathematik und Informatik an der Universität des Saarlandes. Er hat in Tübingen Physik studiert und wurde an der Universität Darmstadt im Bereich Informatik promoviert. Von 2002 bis 2007 war er am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik. „Das Zusammenspiel von Wissenschaft, Industrie und Politik im Cyber Valley hat Strahlkraft über die Region hinaus. Baden-Württemberg wird zu einem weltweiten Hotspot für Spitzenforscher“, sagt Dr. Michael Bolle, Forschungschef von Bosch.

Andres arbeitet am Bosch Center for Artificial Intelligence (BCAI) in Renningen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen Fragestellungen im Vorfeld industrieller Anwendungen. Ein Beispiel ist die Forschung an Vibrationssensoren, die zur vorausschauenden Diagnose eingesetzt werden: Der Defekt einer Maschine lässt sich so frühzeitig vermeiden.  Mit „Industry on Campus“-Professuren bindet die Universität externe Experten praxisnah in Forschung und Lehre ein. „Davon profitieren der Forschungsstandort Tübingen wie auch unsere Studierenden“, sagt der Rektor der Universität Tübingen, Professor Bernd Engler. „Durch die Kooperation mit Bosch realisieren wir erneut unseren Anspruch, Grundlagenforschung mit einem hohen Anwendungspotenzial zu verknüpfen.“ 

Bosch und die Universität Tübingen sind Mitinitiatoren des Cyber Valley, in dem in Baden-Württemberg Partner aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ihre Kräfte im Bereich Künstliche Intelligenz bündeln. Bosch unterstützt das Cyber Valley insgesamt mit rund sieben Millionen Euro. Die Universität Tübingen wird im Rahmen des Cyber Valley zunächst fünf neue Professuren und weitere zusätzliche Nachwuchsgruppen einrichten und ist an der Ausbildung der Doktorandinnen und Doktoranden in der International Max Planck Research School „Intelligent Systems“ beteiligt.

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