Nach knapp zwei Jahren Umbau öffnet am 11. März 2017 wieder die Tübinger Kunsthalle. Der neue künstlerische Leiter Dr. Holger Kube Ventura hat zur Premiere mit der Gruppenausstellung "Kapitalströmung" viel zu sehen und noch mehr zu diskutieren zusammengestellt.
Fotografien, Zeichnungen, Gemälde, Videos, Skulpturen und Installationen von 15 zeitgenössischen europäischen Künstlern zeigen in der Pilotausstellung bis 11. Juni 2017 eine aus Kapitalströmen bestehende Welt und den Status Quo des globalen Kapitalismus. Die beteiligten Künstler nähern sich ihren Sujets eher assoziativ, als über journalistische Recherchen oder politische Stellungnahmen. Einige von ihnen sind augenscheinlich von Karl Marx‘ Theorien zu Kapital, Arbeit und Ware inspiriert und suchen nach künstlerischen Übersetzungen dieser Theorien in die Gegenwart, also nach symptomatischen Phänomenen. Andere zeigen erstens, dass auch Kunstwerke Elemente internationaler Kapitalströme sind, und zweitens, wie die willkürlich erscheinende Entwicklung von Preisen und Werten selbst zu einem künstlerischen Sujet werden kann.
Die auf sieben Räume verteilten 800 Quadratmeter Ausstellungsfläche geben der erneuerten Kunsthalle auch Platz für ein ausgiebiges Rahmenprogramm. So ist gleich am Eröffnungswochenende die Künstlerin Christin Lahr vor Ort. Im April gibt es Pop-up-Konzerte mit vertonten Auszügen aus "Das Kapital" von Karl Marx. Im Mai leihen Wirtsschaftswissenschaftler der Uni Tübingen und Banker den Besuchern ihre Perspektive auf die Ausstellung.
Mit der Kombination zeitgenössicher Themenschauen und reichhaltigem Begleitprogramm geht es in der renovierten Kunsthalle nach der Kapitalströmung weiter: Im Juli beginnt eine Retrospektive zum Werk der iranischen Künstlerin Shirin Neshat mit einigen Arbeiten, die erstmals in Europa ausgestellt werden.
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