Die Lyrikerin Nancy Hünger erhält das Stadtschreiberstipendium 2018 der Universitätsstadt Tübingen. Von April bis Juni 2018 wird sie im Stadtschreiber-Domizil, dem ehemaligen Aufseherhäuschen am Stadtfriedhof, leben und arbeiten. In dieser Zeit können literarisch Interessierte die Autorin und ihre Texte kennenlernen. Darüber hinaus wird sie ein Seminar am Studio Literatur und Theater der Universität halten.
„Wie nur die Freude schreiben, will ich sie einkreisen, zärtlich umworten, den Neckar, der grün war, die schwimmenden Hölderlintürme, möwenumschwirrt und inmitten darf ich mich bereits hoffen, dass die Sprache sich mir nicht verschlägt, angesichts meiner vielen hausheiligen Geister, die diese Stadt durchseelt, dass die Sprache zu mir kommt, mich in der Einkehr findet, mir murmelt, dass ein stilles Glück mir sprosse. Wie nur die Freude schreiben, ach so: Tübingen und inmitten ein liebevolles Gastrecht für meine kleine Sprache und mich! Unser Dank eilt uns voraus: Tübingen fühl Dich so innig und herzlich umärmelt von uns geküsst auf die helllichte Stirn!“, beschreibt die Dichterin ihre Vorfreude.
Nancy Hünger wurde 1981 geboren und studierte Freie Kunst an der Bauhaus-Universität Weimar. Danach verschrieb sie sich ganz der Literatur. Veröffentlicht hat sie unter anderem: „Aus blassen Fasern Wirklichkeit. Gedichte.“ (Jena: Edition Azur, Glaux-Verlag 2006). „Deshalb die Vögel. Instabile Texte.“ (Dresden: Edition Azur, Glaux-Verlag 2009). „Halt dich fern.“ (Dresden: Edition Azur 2012). „Wir sind golden, wir sind aus Blut. Ein Familienalbum.“ (Dresden: Edition Azur 2014). „Ein wenig Musik zum Abschied wäre trotzdem nett.“ (Dresden: Edition Azur 2017).
Seit 2008 vergibt die Universitätsstadt Tübingen jährlich ein dreimonatiges Stadtschreiberstipendium. Es soll Dichterinnen und Dichtern ermöglichen, ohne Zeitdruck und materielle Zwänge an ihrem aktuellen Projekt zu arbeiten.
Eine Übersicht der bisherigen Stipendiaten gibt es auf der <link http: www.tuebingen.de _blank external-link-new-window>Website der Stadt Tübingen.
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