Jetzt ist es beschlossene Sache: 16 Kommunen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb bringen weitrere Flächen ein und ein halbes Dutzend neue Kommunen treten in den Verbund ein. Dazu zählt auch die Gemeinde Engstingen. Der Engstinger Gemeinderat hatte den Beitritt bereits im Mai beschlossen. Rund 2.600 Hektar wird die Gemeinde als Biosphärenfläche ausweisen.
In Summe wird die Gesamtfläche des Biosphärengebiets um 40 Prozent auf rund 120.000 Hektar anwachsen. Die Bevölkerungszahl im Biosphärengebiet wird dadurch um 80 Prozent auf rund 260.000 Bürgerinnen und Bürger ansteigen.
Im Landkreis Reutlingen bringen Sonnenbühl (neu, 4.025 ha), Engstingen (neu, 2.593 ha), Hohenstein (neu, 5.120 ha), Hayingen (plus 290 ha), Reutlingen (plus 3.423 ha), Lichtenstein (plus 3.172 ha), Münsingen (plus 182 ha), Zwiefalten (plus 990 ha), Gomadingen (plus 710 ha), Bad Urach (plus 53 ha) und St. Johann (plus 3.286 ha) weitere Flächen ein. In vielen Kommunen fielen die bereits gefällten Beschlüsse einstimmig aus. Damit hatte der Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser gerechnet, auch wenn es immer wieder kritische Stimmen gab. "Mit dem Biosphärengebiet gehen mehr Chancen einher, als Herausforderungen“, resümiert Tappeser und fügt hinzu „Dennoch wird gerade auf die Belange der Landnutzer ganz besonders eingegangen. Das Biosphärengebiet steht für einen freiwilligen und partizipativen Weg gemeinsam mit den Landnutzern."So wurden im Bereich Landwirtschaft, Vermarktung regionaler Produkte und im Bereich Wertschöpfung seit Gründung des Biosphärengebiets 2008 sogar mehr Projekte gefördert als in den anderen Handlungsfeldern des Biosphärengebiets. Insgesamt 154 Projekte mit 1,6 Millionen Euro Fördersumme führten zu Gesamtinvestition von 4,1 Millionen Euro. Darunter zum Beispiel Brennereianlagen, Mähtechnik zur insektenschonenden Mahd, Kühltechnik und Verkaufsautomaten.
Der Startschuss der Planungen zur Erweiterung des Biosphärengebiets erfolgte nach der Übergabe der UNESCO-Urkunde an Ministerpräsident Kretschmann im April 2022. Diese bescheinigte die erfolgreiche turnusgemäße Überprüfung des Biosphärengebiets und die Erneuerung der UNESCO-Anerkennung für die kommenden zehn Jahre. Die Überprüfung des bestehenden Biosphärengebiets sollte abgewartet werden, bevor eine Erweiterung geplant wird. Den konkreten Erweiterungsplanungen geht ein inzwischen fast zwei Jahre andauernder Beteiligungsprozess voraus.
Biosphärengebiet Schwäbische Alb