Zwei Ehrentage im Weltethos-institut an der Universität Tübingen: Gründer Hans Küng wird heute 90 Jahre alt, Direktor Claus Dierksmeier ist seit kurzem Mitglied der Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA).
Vortrag und Symposium für den Jubilar
Er ist weltweit als leidenschaftlicher Verfechter der Ökumene bekannt, als Kirchenkritiker und als Visionär des Projekts Weltethos: Der katholische Theologe Professor Hans Küng feiert heute seinen 90. Geburtstag. An der Universität Tübingen hatte er 1960 den Lehrstuhl für Fundamentaltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät übernommen, 1963 den Lehrstuhl für Dogmatik und Ökumenische Theologie. Küng war Gründer des Instituts für ökumenische Forschung der Universität. Seine Programmatik eines religionsübergreifenden Weltethos ist Grundlage der Forschung im Tübinger Weltethos-Institut, das 2012 als An-Institut der Universität gegründet wurde.
Zu Ehren Hans Küngs laden die von ihm gegründete Stiftung Weltethos und die Katholisch-Theologische Fakultät Tübingen im April zu zwei Veranstaltungen ein: Am Freitag, den 20. April 2018, hält die evangelische Theologin und Ehrensenatorin der Universität Tübingen, Professorin Margot Käßmann, einen Festvortrag zum Thema „Reformation und Toleranz?“. Der öffentliche Vortrag beginnt um 18.15 Uhr im Kupferbau (Hörsaal 25, Hölderlinstr. 5) statt. Am Samstag, den 21. April 2018, findet von 9.15 bis 17 Uhr ein wissenschaftliches Symposium zum Werk Hans Küngs statt. Im Hörsaal des Theologicums (Liebermeisterstr. 12) sind vier Vorträge zu unterschiedlichen Themenfeldern zu hören: Professorin Johanna Rahner, Dekanin der Katholisch-Theologischen Fakultät und Lehrstuhlnachfolgerin von Hans Küng, spricht zum Thema „Kirche und Kirchenreform“. Professor Hermann Häring, Schüler von Hans Küng und in seiner aktiven Zeit Professor in Nijmegen, hält einen Vortrag zu „Christologie und Gotteslehre“. Professor Perry Schmidt-Leukel, Professor für Religionswissenschaft und interkulturelle Theologie an der Universität Münster, spricht über „Theologie der Religionen und interreligiösen Dialog“ und Professor Claus Dierksmeier, wissenschaftlicher Direktor des Weltethos-Instituts Tübingen, spricht zum Thema „Weltethos“. Das Symposium schließt mit einer Podiumsdiskussion der Referenten, moderiert von Professor Karl-Josef Kuschel (Tübingen). Für das Symposium wird um Anmeldung gebeten, bis 3. April 2018 unter office[at]weltethos.org.
EASA beruft Dierksmeier
Prof. Dr. Claus Dierksmeier, Professor für Globalisierungs- und Wirtschaftsethik sowie Direktor des Weltethos-Institut an der Universität Tübingen, ist in die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste (EASA) aufgenommen worden. Die Akademie ist ein internationales Gelehrtenforum und fördert interdisziplinär europarelevante Themen. Ihre Mitglieder gelten als weltweit anerkannte Spitzenwissenschaftler, darunter auch 31 Nobelpreisträger. "Das ist natürlich eine große Ehre und Anerkennung, nicht nur für mich persönlich, sondern für die wissenschaftliche Arbeit des Weltethos-Instituts insgesamt“, so Dierksmeier, als er von seiner Aufnahme in die Europäische Akademie erfuhr. Der in Jena habilitierte Geisteswissenschaftler ist Experte der Wirtschafts-, Politik- und Religionsphilosophie. Im Fokus seines Schaffens stehen Theorien der Freiheit und der Verantwortung im Zeitalter der Globalität. Prof. Dierksmeier, der zudem maßgebliche Beiträge zur Theorie des Humanistic Managements veröffentlicht hat, stieß zuletzt mit seinem Werk "Qualitative Freiheit - Selbstbestimmung in weltbürgerlicher Verantwortung" auf große Anerkennung in der Fachwelt. Weitere Schwerpunkte seines Interesses liegen gegenwärtig im Bereich der Digitalisierung, speziell bei ethischen Implikationen von Cryptowährungen und der Blockchain-Technologie. Neben seiner Forschungstätigkeit engagiert sich Dierksmeier als strategischer Berater in Politik und Wirtschaft.
Das <link http: www.weltethos-institut.org _blank external-link-new-window weltethos-institut>Weltethos-Institut wurde im Jahr 2012 von der <link http: www.weltethos.org _blank external-link-new-window>Stiftung Weltethos, der Karl Schlecht Stiftung und der Universität Tübingen gegründet, um die Weltethos-Idee, nach Prof. Dr. Hans Küng, für ein globales Wirtschaftsethos säkular fortzuschreiben.
<link http: www.uni-tuebingen.de _blank external-link-new-window>Uni Tübingen