Das Felsenstädtchen Haigerloch zieht im Frühling Besucher mit seiner Fliederblüte an - und darüber hinaus mit seiner Museumskultur. Bei aller gebotenen Corona-Vorsicht öffnen wieder die Ausstellungen in der alten Synagoge, im Atomkeller sowie zu den Malern Karl Hurm und aus der Schüz-Familie. Ganz neu hat Stefanie "Alraune" Siebert ihre menschengroßen Kunstfiguren drapiert und ausgestattet.
In der ehemaligen Synagoge, einst Mittelpunkt des jüdischen Wohnviertels Haag, ist die vom Haus der Geschichte Baden-Württemberg konzipierte Daueraustellung "Spurensicherung: Jüdisches Leben in Hohenzollern" eingerichtet. Neben den Ausstellungsstücken gibt eine Sammlung von Filmen und Interviews Einblicke ins Leben der während des Nationalssozialismus ausgelöschten Gemeinde.
Heisenbergs Labor im Keller: Das Original liegt nicht in New Mexico sondern im Haigerlocher Muschelkalk. Dort brachten 1944 die Physiker um Werner Heisenberg und Carl-Friedrich von Weizsäcker die Kettenreaktion in Gang. Das Atomkellermuseum beherbergt eine Rekonstruktion des Uranreaktors und den Experimentiertisch von Otto Hahn, Entdecker der Kernspaltung.
Das Städtische Kunstmuseum in der Ölmühle zeigt über 300 Werke Karl Hurms. Die Ausstellung mit Ölbildern, Zeichnungen, Materialbildern und Stelen portraitiert den für seine phantastischen Alblandschaften international bekannten Künstler, 1930 im Ortsteil Weildorf geboren wurde und bis zu seinem Tod im Jahr 2019 in Haigerloch seinen Lebensmittelpunkt hatte.
Die jüngste Schau ist im ehemaligen Hotel Schwanen zu erleben: In "Alraunes Schönheitsklinik" zeigt die Textilkünstlerin Stefanie Siebert erstmals ihre neuesten Patienten, lebensgroße Kunstfiguren, die sie in bunte Szenen mit tiefschwarzem Humor setzt. Der Untertitel sagt alles: "Schönheit kennt keinen Schmerz".