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Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (l.) überbrachte den Förderbescheid für das Forschungsvorhaben "Intralogistik"an die ESB. Bildquelle: Hochschule Reutlingen

Reutlinger forschen an Logistik und Leichtbau

Große Schecks für ambitionierte Vorhaben durften Reutlinger Forscher Anfang März entgegennehmen: Die Hochschule ist an den Verbünden "Intralogistik" und "Innovative Schaumstrukturen für effizienten Leichtbau" beteiligt. Beide Projekte werden mit jeweils rund 1,5 Millionen Euro vom Land und dem Europäischen Strukturfonds EFRE angeschoben.

Intralogistik bringt Automatisierung voran
Das Forschungsvorhaben „Intralogistik“ der Hochschulen Reutlingen und Ulm sowie der Universität Ulm soll kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, Lagerhaltung und Warenwirtschaft zu rationalisieren. „Aktuell werden sowohl die Materialbereitstellung als auch die erforderliche Be- und Entladetätigkeiten in den Unternehmen überwiegend manuell durchgeführt. Grund für den geringen Automatisierungsgrad sind die Vielfalt der zu handhabenden Gegenstände sowie die unstrukturierte Umgebung, die einen zuverlässigen Einsatz von Maschinen erschwert“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Echelmeyer von der fedeführenden ESB Business School an der Hochschule Reutlingen. Die enge Verzahnung mit potenziellen Anwendern aus der Logistik wie auch mit Technologieanbietern und Unternehmens-Netzwerken soll die Praxisnähe der Forschung gewährleisten. Schließlich soll ein Baukasten für Robotikanwendungen entstehen, aus dem sich Unternehmen passgenaue Systeme zusammensetzen können.

Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer überbrachte brachte Anfang März persönlich den Förderbescheid nach Reutlingen. „Durch die Kombination der jeweiligen Stärken von Mensch und Roboter gewinnen wir nachhaltige, flexible und leistungsfähige technologische Lösungen. Der Roboter wird zum sicheren und effizienten Assistenten des Menschen“, sagte die Ministerin. Rund 800 Unternehmen in Baden- Württemberg böten derzeit Logistik-Produkte oder -Dienstleistungen an. Nach Umsatz und Beschäftigten liege die Logistikbranche in ihrer Bedeutung für Baden-Württemberg bereits kurz hinter den großen Industriebranchen Maschinenbau, Fahrzeugbau und Elektrotechnik-/Elektroindustrie. „Das zeigt, wie wichtig es gerade für Baden-Württemberg ist, das große Potenzial für innovative Lösungen im Logistikbereich zu nutzen, Wertschöpfungspartnerschaften zu stärken und Prozesse zu optimieren“, unterstrich die Ministerin.

Schaum spart Sprit
Um den sparsamen Einsatz von Material und Energie geht es beim Forschungsverbund „Innovative Schaumstrukturen für effizienten Leichtbau“. Reutlinger Wissenschaftler von der Hochschule und vom NMI (Naturwissenschaftliches und Medizinischen Institut an der Universität Tübingen) arbeiten hier mit Kollegen aus Karlsruhe und Pforzheim an neuen Materialien, die beispielsweise Flugzeuge leichter machen und damit den Kerosinverbrauch senken. Andere Eigenschaften, die Strukturen und Oberflächen von neuartigen Werkstoffen mit sich bringen, können Vorteile bei Abrieb, Hitzebeständigkeit oder Akustik haben. Fahrzeugindustrie, Maschinenbau, Luft- und Raumfahrt, Energietechnik, Biomedizin und medizinische Implantate zählte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer beim offiziellen Projektstart künftige Anwendungsgebiete auf. Neben der Landesagentur Leichtbau BW beteiligen sich bereits mehrere Unternehmen an dem Forschungsvorhaben und loten Marktpotenziale wie Fertigungsmöglichkeiten aus. 

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