Die Württembergische Philharmonie Reutlingen hat den Preis „Innovatives Orchester“ der Deutschen Orchester-Stiftung erhalten. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung zeichne laut Jury einen Klangkörper aus, der sich mit dem „NETZ-WERK-ORCHESTER: Per Livestream aufs Land“ intensiv für eine interaktive Musikvermittlung einsetzt. Am diesjährigen Wettbewerb hatten sich 31 professionelle Orchester beteiligt.
Im Mittelpunkt des Reutlinger Projekts stehen Schulen in ländlicher Umgebung, für die ein Konzert- oder Probenbesuch zeitlich und finanziell unmöglich ist. Per Livestream schwindet die Distanz zum Orchester, die Schulklassen sind durch ein musikalisches Quiz zu den präsentierten Werken interaktiv eingebunden. In einem moderierten Quiz duellieren sich jeweils zwei Schulmannschaften, umgekhrt beantworten die Orchester-Mitglieder Fragen der jungen Leute.
„Das Konzept dieses digitalen Musikvermittlungsprojekts hat uns überzeugt, denn es erhöht die Teilhabechancen von Schülerinnen und Schülern und bietet für den ländlichen Raum großartige Chancen. Aus unserer Sicht ist diese besondere Form der Musikvermittlung innovativ und beispielhaft“, so Louwrens Langevoort, Vorsitzender der Jury und Intendant der Kölner Philharmonie. Mit dem Preis „Innovatives Orchester“ will die Deutsche Orchester-Stiftung neue Ansätze im Orchesterbereich, sei es bei Konzertformaten und Programmen, bei der Ansprache neuer Zielgruppen, im Bereich der Musikvermittlung oder des Orchestermanagements würdigen und mehr öffentliche Wertschätzung verschaffen.
Die Preisverleihung an die WPR durch den Jury-Vorsitzenden Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie, und den Geschäftsführer der Deutschen Orchester-Stiftung, Andreas Bausdorf, fand am Montag, den 11. November in der Stadthalle Reutlingen im Rahmen des 3. Sinfoniekonzerts statt.
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