Auch wenn sie nur dem Programm folgen und ihren Job machen - manche Menschen fremdeln mit Robotern, andere lieben sie heiß und innig. Das Stadtmuseum Tübingen zeigt mit seiner Familienausstellung, wie sich Roboter von frühen Automaten über Schwerstarbeiter in der Industrie bis zum heutigen Stand künstlicher Intelligenz entwickelt haben.
Ob Olimpia, Marvin oder Bender, kaum eine Science-Fiction-Geschichte kommt ohne Roboter aus, sie faszinieren viele Menschen schon von Kindesbeinen an. Lems Märchen und Asimovs Gesetze sind zum Teil in der Realität angekommen: In Fabriken und im Haushalt nehmen Roboter den Menschen die Arbeit ab, auch in Kinderzimmern, Schulen und Hobbykellern trifft man sie an. Ihr wachsender Einfluss auf die Arbeits- und Lebenswelt und damit verbundene Risiken sind Gegenstand von Diskussionen in Industrie und Gesellschaft. All diese Themen greift die neue Familienausstellung „Roboter“ im Stadtmuseum auf.
„Unser Verhältnis zu Robotern bewegt sich zwischen Faszination und Furcht. Die Familienausstellung zeigt spielerisch, was einen echten Roboter überhaupt ausmacht und wie in Tübingen mit Robotern geforscht wird“, sagt Laura Pölloth. Die Kuratorin hat die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Kognitive Systeme am Fachbereich Informatik der Universität Tübingen und dem Fablab Neckar-Alb e.V. entwickelt.
Zu sehen sind Roboter verschiedenen Alters, Größe, Funktionalität und Herkunft. Die Ausstellung beleuchtet auch die Anfänge der Roboter: die neuzeitliche Automatenbau-Kunst, frühe Science-Fiction-Geschichten und die Entwicklung der Spielzeugroboter. Zu den Exponaten gehören Leihgaben aus dem Spielzeugmuseum Nürnberg und aus dem Musikautomatenmuseum in Bruchsal sowie aktuelle Forschungsroboter des Lehrstuhls für Kognitive Systeme in Tübingen. Beispiele für Industrie- und Servicerobotik sind ein Industrieroboter, der in den 80er-Jahren in den Tübinger Zanker-Werken arbeitete, Greifer der schwäbischen Firma Schunk und ein moderner Staubsauger-Roboter.
Die Besucherinnen und Besucher treffen auch auf selbstgebaute Roboter, die beim FabLab Neckar-Alb entstanden sind. Die Roboter-AGs der Tübinger Schulen zeigen, wie sie Roboter bauen und programmieren und wie moderne Roboter-Wettkämpfe ablaufen. Wer die Höhepunkte der Ausstellung entdecken will, fragt einfach Alfred: Der Roboter führt Besucherinnen und Besucher zu den wichtigsten Exponaten.
Wer wissen möchte, was ein Roboter benötigt, um einer Linie zu folgen, wie ein Roboter malen lernt oder wie man einen einfachen Putzroboter schnell selbst zusammenbaut, kann es in der Ausstellung ausprobieren. Jede Besucherin und jeder Besucher darf schließlich abstimmen, wie die zukünftige Welt mit Robotern aussehen soll.
Die Ausstellung (Eröffnung am 1. Juli um 15 Uhr, danach bis 15. Oktober zu sehen) begleitet ein reichhaltiges Programm: Für Schülerinnen und Schüler gibt es Ferienkurse und Workshops. Das FabLab Neckar-Alb und die Robotik-Labore des Max-Planck-Instituts bieten Führungen an. Vorträge zu Themen wie künstliche Intelligenz oder den Auswirkungen der Automatisierung auf die Arbeitswelt runden die Ausstellung ab.
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