Die Universität und das Biopharmaunternehmen CureVac eröffnen die Ausstellung „Schlosslabor Tübingen. Wiege der Biochemie“. Das erste Biochemische Labor auf Schloss Hohentübingen ist künftig als Museumsraum kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich. Dort entdeckte 1869 Friedrich Miescher die Nukleinsäuren DNA und RNA.
Nur ein Jahr nach Abschluss der Sponsorvereinbarung zwischen dem Museum der Universität MUT und dem Biopharmaunternehmen CureVac wird der neugestaltete Raum am Donnerstag, dem 5. November 2015, um 18 Uhr auf Schloss Hohentübingen eröffnet. Die regulären Öffnungszeiten sind anschließend: Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, Donnerstag 10 bis 19 Uhr.
In der einstigen Küche des Tübinger Schlosses richtete die Universität im Jahr 1818 ein chemisches Labor ein, das unter Georg Sigwart und Julius Schlossberger zu einer der weltweit ersten Forschungsstätten der Biochemie wurde. Herausragende Forschungen gelangen in der Ära von Felix Hoppe-Seyler, der 1861 als Professor berufen wurde. Er untersuchte den roten Blutfarbstoff und gab ihm den Namen „Hämoglobin“. Sein Schüler Friedrich Miescher machte 1869 im Schlosslabor schließlich die bahnbrechende Entdeckung eines Stoffes, den er „Nuklein“ nannte – heute weltweit als die Nukleinsäuren DNA und RNA bekannt, die Träger der Erbinformation.
Im museal aufbereiteten Raum werden die verfügbaren historischen Komponenten des biochemischen Labors auf Objekt- und Bildbasis präsentiert, über eine moderne didaktische Aufbereitung in Deutsch und Englisch wird die Bedeutung des Ortes wie auch die Geschichte der Biochemie an der Universität Tübingen bis heute erläutert. Im Zentrum der Präsentation steht das noch existierende Reagenzglas Friedrich Mieschers mit DNA-Substanz ‒ es ist damit erstmals öffentlich zu sehen.
Das Tübinger Biopharmaunternehmen CureVac AG fördert aus EU-Preisgeldern das Museum der Universität Tübingen MUT mit 100.000 Euro zur Wiedereinrichtung dieses ersten biochemischen Labors auf Schloss Hohentübingen: Die Stifterin ist ein hochinnovatives Unternehmen in der Tradition der Tübinger Biochemie, das auf Basis von RNA medizinische Wirkstoffe erforscht und entwickelt.
CureVac ist Mitglied im Förderkreis Standortmarketing.