Drei verdiente Persönlichkeiten aus der Region Neckar-Alb wurden mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Barabara Bosch, Pavel Hoffmann und Felix Huby haben duch ihr Engagement in Politik, Kultur und Gemeinwesen "Verlässlichkeit für eine ganze Gesellschaft" geschaffen, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.
Barbara Bosch, langjährige Aufsichtsratsvorsitzende der Standortagentur Tübingen - Reutlingen - Zollernalb GmbH, leitete 16 Jahre lang die Geschicke der Stadt Reutlingen. Dabei zählen die Erneuerung der Altstadt und des Bürgerparks sowie der Bau des Scheibengipfeltunnels zu den Großprojekten, mit denen Barbara Bosch ihre Stadt vorangebracht hat. Mit dem Neubau der Stadthalle und dem erst kürzlich fertiggestellten Theaterneubau schuf sie Bleibendes. Dabei hatte sie immer auch Familien, Kinder und Jugendliche sowie ältere Mitbürger im Blick. Zudem konnte unter ihrer Ägide Reutlingens Hausberg, die Achalm, in den Besitz der Stadt überführt werden. Als Oberbürgermeisterin, langjährige Kreisrätin, Mitglied des Regionalverbands der Region Neckar-Alb und als Präsidentin des Städtetags engagierte sich Frau Bosch für den Erhalt und die Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Darüber hinaus setzt sich Barbara Bosch als Präsidentin des Deutschen Roten Kreuzes nach Kräften für das gesellschaftliche Miteinander ein.
Pavel Hoffmann (Reutlingen)erlebte als Kleinkind die Herrschaft der Nationalsozialisten in all ihrer Grausamkeit: Mit vier Jahren wurde er 1943 zusammen mit seiner Mutter in das KZ Theresienstadt deportiert, wo seine Mutter kurze Zeit später verstarb. Zwei Jahre lebte Pavel Hoffmann im KZ. Noch vor Kriegsende 1945 wurde seine Verschickung mit weiteren 1.200 jüdischen Häftlingen in die Schweiz angeordnet. Dadurch kam Herr Hoffmann wieder in Freiheit. Mit seiner Lebensgeschichte wendet er sich seit vielen Jahren vor allem an junge Menschen, um seine Erlebnisse aus erster Hand zu vermitteln und seine Mitmenschen zu „Zeugen der Zeitzeugen“ zu machen. Er ruft dazu auf, wachsam mit dem umzugehen, was um uns herum passiert. Dadurch bewegt er seine Mitmenschen, über ihre eigenen Handlungsspielräume nachzudenken und ein eigenes Engagement gegen jede Form von Antisemitismus zu entwickeln. Mit seinem Einsatz zeigt Pavel Hoffmann, was jeder und jede einzelne tun kann und muss, damit sich vergangenes Unrecht nicht wiederholt.
Felix Huby, als Eberhard Hungerbühler in Dettenhausen geboren, hat zwar seinen Hauptwohnsitz in Berlin. Seine schwäbischen Wurzeln hat der Autor aber nie verborgen. So gehört Kommissar Bienzle zu Stuttgart wie der Fernsehturm. Aber was wie ein Selbstläufer erscheint, ist nicht möglich ohne ein Höchstmaß an Können, Fleiß und Energie. In den 1970er Jahren kam Felix Huby, wie er selbst sagt, „vom Recherchieren zum Fabulieren“. Er veröffentlichte Kinderkrimis und die ersten „Bienzle“-Fälle für Erwachsene. Ab den 1980er Jahren avancierte er rasch zu einem der erfolgreichsten Drehbuchautoren von Fernsehfilmen, Tatort-Episoden und TV-Serien in der deutschen Fernsehlandschaft. Aus seiner Feder stammt einer der beiden Schimanski-Pilotfilme. „Oh Gott, Herr Pfarrer“ bescherte der ARD phantastische Einschaltquoten und „Der König von Bärenbach“ wurde zu einem wahren Sympathieträger für die Schwaben und das Schwäbische. Viele hundert Drehbücher hat Felix Huby verfasst, dazu Theaterstücke, Hörspiele, ein Musical, drei „Erinnerungsromane“ und jüngst ein gemeinsames Werk mit Hartwin Gromes über die Familie Kerner.
Der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg wird vom Ministerpräsidenten für herausragende Verdienste um das Land Baden-Württemberg verliehen, insbesondere im politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Bereich. Die Verleihung des Verdienstordens erfolgt in der Regel einmal jährlich im Rahmen eines Festakts. Die Zahl der Ordensträger ist dabei auf insgesamt 1.000 lebende Personen begrenzt.
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