News & Aktuelles - Detail

Start von A.I.D.A.; Bildquelle: Stadt Reutlingen

Hochschule Reutlingen eröffnet Reallabor für autonomes Fahren

Mit einem großen Festakt hat die Hochschule Reutlingen auf dem RT unlimited Gelände beim Innoport in Reutlingen eines der größten Reallabore für autonomes Fahren in Deutschland eröffnet. Auf dem insgesamt 2.700 Quadratmeter großen Forschungsareal des AIDA Projekts (Artificial Intelligence DAta-Incubation Center) erforschen das Team der Fakultät Informatik, in Zusammenarbeit mit Partnern aus dem In- und Ausland, wie autonomes Fahren die Praxis umgesetzt werden kann.

Zur Eröffnung in die neue AIDA Halle waren rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft gekommen. In einer Live-Demonstration erleben Sie, wie sich die Wissenschaftler:innen des AIDA Projekts die Erforschung des autonomen Fahrens vorstellen. Dazu wurde in der ehemaligen Lager und Logistikhalle die einzigartige Infrastruktur eines KI-Dateninkubators für die realitätsnahe Entwicklung einer Sensorik eingebaut,  Das AIDA Projekt der Hochschule Reutlingen ist zudem ein KI-Leuchtturmprojekt im Rahmen von RegionWIN 2030 der Landesregierung von Baden-Württemberg und wird vom Land und der Europäischen Gemeinschaft mit 3,2 Millionen Euro gefördert. 

Aus Sicht von Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst wird das neue Forschungsprojekt der Hochschule Reutlingen zu Recht im Programm RegioWin 2030 gefördert. Solche KI-Methoden und -Anwendungen, so Braun bei der Eröffnungsfeier, würden Baden-Württemberg als Innovationsregion voranbringen.

"Die Zukunft des Fahrens ist autonom. Das Projekt AIDA leistet hier bedeutende Pionierarbeit und trägt zur Sicherheit im Straßenverkehr von morgen bei. An der Hochschule Reutlingen werden Daten erhoben und mittels Künstlicher Intelligenz für lernfähige Fahrzeugtechnik nutzbar gemacht. Dadurch sind autonome Fahrzeuge optimal auf typische Gefahrensituationen im innerstädtischen Fußgängerverkehr vorbereitet.“

Das neue KI-Technologien, wie sie bei AIDA zum Einsatz kämen, nicht nur die Forschung, sondern die Wettbewerbsfähigkeit der Region und des Landes voranbringen, darauf verwies anschließend der Präsident der Industrie- und Handelskammer Baden-Württemberg, Christian O. Erbe in seiner Rede. "Wirtschaft und Wissenschaft gehören zusammen. Autonomes Fahren ist eine sehr wichtige Technik von der ich überzeugt bin. Sie macht das Autofahren unfallfreier und ich bin sehr froh, dass es hier in Reutlingen erforscht wird“, so der IHK Präsident in seinem Grußwort.

Auf die enge Verzahnung der Hochschule Reutlingen mit der Region und den Unternehmen verwies auch der Präsident der Hochschule, Prof. Dr. Hendrik Brumme. "Sie ist Grundlage für eine erfolgreiche Forschung, die am Ende allen zugutekomme.“  Dass die Hochschule mit dem AIDA Projekt die Mobilität von morgen erforschen könne, sei nur durch diese enge Verzahnung möglich. Das AIDA Projekt, so Brumme weiter, sei ein Beispiel, wie Verwaltungen, Stadt und Kommune, Wissenschaft und Industrie eng zusammenarbeiten, um am Ende einen Mehrwert für alle zu realisieren. 

Eine Analyse die auch der Oberbürgermeister der Stadt Reutlingen, Thomas Keck, in seiner Rede teilte. Auch aus Sicht der Stadt sei das AIDA-Projekt ein weiterer Baustein in der hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Stadt, zumal das Forschungsthema die Stadtplanungen der Zukunft betreffen würden. „Gerade als Oberbürgermeister einer Großstadt ist das autonome Fahren im urbanen Umfeld, insbesondere im Fußgängerumfeld, eine große Herausforderung für die es gilt zuverlässige Lösungen zu finden.“

Mit dem Projekt AIDA, so der Projektleiter und wissenschaftlicher Koordinator, Prof. Dr. Cristóbal Curio auf der Eröffnungsfeier, sollen genau diese Lösungen gefunden werden und in die Praxis umgesetzt werden. Speziell Fußgänger oder andere schwache Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Alte oder Rollstuhlfahrer mit ihren vielfältigen Verhaltensweisen stellen die größte Herausforderung für diesen Technologiesprung dar.“ In der neuen Versuchs- und Forschungshalle können diese Verkehrssituationen mit KI Unterstützung simuliert werden. Ein groß angelegtes Motion Capture System ermögliche zum Beispiel die kollaborative Erfassung von Bewegungsdaten von Personen in der gesamten Versuchshalle, die so groß sei, dass dort Fahrzeuge problemlos fahren können um einen innerstädtischen Verkehr mit Fußgängern zu simulieren.

"Ohne unsere Partner, die 40 Prozent als Eigenleistung des gesamten Projektvolumens beisteuert haben, wäre dies und damit AIDA nicht möglich gewesen, so Curio. Ideal ergänzt wird das Konzept durch ein Netzwerk von Firmen und Forschungsinstituten, mit denen die AIDA Ideen und Forschungsergebnisse in der Praxis erprobt werden. 

Wie gut diese Zusammenarbeit zwischen den Partner des Projekts ist, wurde auch noch in einem kurzen Podiumsgespräch deutlich, in dem es um die Chancen und Möglichkeiten des autonomen Fahrens ging.  Hier nahmen der wissenschaftliche Leiter des Projekts, Prof. Dr. Cristóbal Curio,  Dr. Thomas Weisswange vom (HONDA Research Institute GmbH Europe), Dr. Ulrich Kreßel (Mercedes-Benz AG)  und  Prof Dr. Oliver Brinkmann von der Universität Tübingen Stellung und waren sich einig, dass das autonome Fahren und damit auch das Projekt AIDA ein sehr großes Potential biete und zukunftsgewandt sei.

AIDA of der Website der Hochschule Reutlingen

Cluster Automotive Neckar-Alb