Im Landeswettbewerb „RegioWIN“ geht es um verbesserte Standortfaktoren in Baden-Württemberg. Die Region Neckar-Alb hat dazu zwei preisgekrönte Beiträge aus den Bereichen Biotechnologie und autonomes Fahren geliefert - eingebettet in das Konzept FORTUNA² (Forschung, Technik, Umwelt, Natur Neckar-Alb), das Perspektiven auf mehrere Millionen Euro aus europäischen Fördertöpfen eröffnet.
FORTUNA² umfasst drei Handlungsfelder: Gesundheitsindustrie, Künstliche Intelligenz und nachhaltiges Wirtschaften. Das FORTUNA2 – Konsortium wird getragen von den engagierten Mitgliedern der Steuerungsgruppe RegioWIN aus den Landkreisen Tübingen, Reutlingen und Zollernalb, der IHK Reutlingen, dem Regionalverband Neckar-Alb und der Stadt Reutlingen. Zwei Leuchtturmprojekte konnten die Jury auf ganzer Linie überzeugen.
Erstes prämiertes Projekt ist das „Biological Development Center“ des Naturwissenschaftlichen und Medizinischen Instituts (NMI) Reutlingen und der Universität Tübingen. Dabei geht es um biotechnologisch hergestellte Proteine, die in erster Linie für optimierte Antikörperformate und experimentelle Impfstoffe eingesetzt werden können. In der Krebstherapie kann damit individuell auf die Patienten eingegangen werden.
Mit dem neuen Entwicklungszentrum in Kusterdingen soll auch Start-ups und kleinen und mittleren Unternehmen ein niederschwelliger Zugang zu den Laborkapazitäten ermöglicht werden, um erfolgsversprechende Ansätze zusammenzubringen und effektiv zu nutzen.
Das zweite prämierte Projekt AIDA der Hochschule Reutlingen, das gemeinsam mit der Stadt Reutlingen realisiert werden soll, verfolgt das Ziel, das urbane, autonome Fahren im Fußgängerumfeld anhand realer Umweltsimulationen zu realisieren. Am Innoport auf dem ehemaligen Willi-Betz-Areal in Reutlingen wird dazu ein KI-Dateninkubator aufgebaut, mit dessen Hilfe reale Daten erhoben werden um (teil-)autonome Assistenzsysteme zu entwickeln. Mit diesem Schritt baut die Region unter Einbindung des bestehenden KI-Ökosystems ihre technologischen Kompetenzen weiter aus. Durch die Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen werden zudem neue KI-Geschäftsmodelle zu Mobilitätskonzepten und Nachhaltigkeit entwickelt.
Die Region Neckar-Alb mit den drei Landkreisen Tübingen, Reutlingen und Zollernalb beteiligt sich bereits seit 2015 am Landeswettbewerb. „RegioWIN“ (Regionale Wettbewerbsfähigkeit durch Innovation und Nachhaltigkeit) ist Teil der EU-Förderung des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) 2021-2027. Ziel des Wettbewerbs ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch intelligente Spezialisierung in den Regionen, die sich mit einem regionalen Entwicklungskonzept beworben haben. Die von der Jury prämierten Projekte aus diesem Konzept erhalten die Option auf eine Förderung zur Umsetzung über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung sowie über Landesmittel. Im FORTUNA² - Netzwerk sind neben den Konsortialmitgliedern viele weitere Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft aktiv. Im Regionalen Entwicklungskonzept FORTUNA² sind darüber hinaus vier weitere Leuchtturmprojekte und acht Schlüsselprojekte beschrieben.
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