Der Film "Unbekannte Helden - Widerstand im Südwesten" hat beim Festival "Corporate Media & TV Awards" einen der Hauptpreise, den Silbernen Delfin, erhalten. In dem Dokudrama ist unter anderem auch der Widerstand der Pfullingerinnen gegen die NS-Machthaber zu sehen.
Wie so viele Städte und Gemeinden in Deutschland erhielt auch Pfullingen am 20. April 1933 einen Adolf-Hitler-Platz. Zwölf "Führergeburtstage" später bewegte sich die Armee Frankreichs auf die verbarrikadierte Stadt zu. Wie es in der Chronik des Pfullinger Geschichtsvereins heißt, wollte Kampfkommandant Julius Kieß „die Festung Pfullingen bis zum letzten Mann verteidigen“. Dabei hatte der Nazi-Statthalter die Rechnung ohne die Pfullinger Frauen gemacht. Deren energischer Protest sorgte dafür, dass die Stadt friedlich übergeben wurde und Kieß sich durch ein rückwärtiges Fenster aus dem Rathaus absetzte.
Die Episode vom Pfullinger Frauenaufstand hat zwar eine Pointe, das Dokudrama über Menschen im Südwesten, die sich in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs mit Einsatz ihres Lebens gegen das NS-Regime wendeten, erzählt aber ernsthaft Geschichte. Die Koproduktion der Stuttgarter Produktionsfirma AV Medien mit dem SWR wurde von der MFG Baden-Württemberg gefördert. Neben Ulrike Folkerts, Walter Sittler, Karl Kranzkowski und Sebastian Blomberg wirkten annähernd 200 Statistinnen und Statisten mit, viele davon aus Pfullingen und Umgebung. Die Spielszenen ergänzen Archivmaterial und Zeitzeugen-Berichte. Die Erstausstrahlung des Films lief am 3. Mai 2020 im SWR-Fernsehen.