Reutlingens neue Bühne hat den Betrieb aufgenommen. Das Eröffnungswochenende im Theaterneubau auf dem ehemaligen Listhallen-Areal geriet zum echten Publikumsmagneten.
"Und immer, immer wieder geht die Tonne auf", hatte Multi-Talent Heiner Kondschak eigens für die Einweihung einen alten Udo-Jürgens-Hit umgetextet - und ab Freitag Abend traf der Refrain voll ins Schwarze. An den Eröffnungstagen drängelten sich zahlreiche Interessierte im neuen Foyer, warfen einen Blick in die Kulissenwerkstatt und in die Garderobe, ließen sich im geräumigen Aufzug mit Live-"Fahrstuhlmusik" verwöhnen und genossen die vom Tonne-Ensemble und auswärtigen Künstlern servierten "Theaterhäppchen".
Appetit aufs Theater Reutlingen die Tonne machten unter anderem der "Baufortschritt in Bildern" mit Casa Magica vertonte Bauzeitplan mit Michael Schneider, Bernd Wegener, Thomas Löffler, Tanztheater mit der Idem Company, eine spektakuläre Lightshow der Lichttechnik und ein Vorgeschmack Vorgeschmack auf die Eröffnungspremiere "Von Weimar bis Merkel - 100 Jahre deutsche Geschichte". Vorgeschmack auf die Eröffnungs-Premiere "Von Weimar bis Merkel"Beiträge, die schon beim offiziellen Eröffnungsabend am Freitag die geladenen Gäste begeistert hatten. Über zwei Stunden dauerte das Eröffnungsprogramm, das auch sechs Grußworte umfasste.
"Dieses Theater ist innen wie außen einer Großstadt würdig", freute sich Oberbürgermeisterin Barbara Bosch über den Neubau, "ich bin mir sicher, dass es Reutlingen neuen Schub und frischen Schwung verleiht." Klar, dass die Rathaus-Chefin die Gelegenheit, den anwesenden Ministerialdirektor Ulrich Steinbach vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg um eine "Beförderung" der Tonne vom Privat- zum Kommunaltheater - und damit um entsprechende Förderung - zu bitten, nicht ungenutzt verstreichen ließ.
Einfach nur "affengeil!" fand Thomas Lambeck, Vorsitzender des Theatervereins Reutlinger Theater in der Tonne e.V. den Neubau. Und Festredner Wolfgang Riehle, Vorsitzender des Preisgerichts für den Tonne-Entwurf, beglückwünschte den Gemeinderat zu seinem Festhalten an der Spiegelfassade und dem Verwerfen der Idee, den Neubau weiß zu verputzen. "Die Tonne ist eine weitere Perle in der Kette der herausragenden Kulturangebote unserer Stadt - sowohl inhaltlich als auch als Beispiel herausragender Baukultur", resümierte der Reutlinger Architekt.