Der nahtlose Übergang in namhafte Modehäuser oder ins eigene Atelier ist mit diesem Abschluss fast gewiss: Nach der Weiterbildung an der Metzinger Gewerblichen Meisterschule haben in diesem Sommer elf Maßschneiderinnen ihre Meisterprüfungen abgelegt.
Nadel, Faden, Schere und flinke Finger - wenn's doch nur so einfach wäre! Der Meister-Lehrgang umfasste vier Schwerpunkte. In den berufsfachlichen Teilen I und II wurden Kenntnisse in der Schnittkonstruktion, Projektplanung, Herstellungstechnik, aber auch in der Betriebsorganisation, Kundenberatung und Qualitätskontrolle vermittelt. Ebenfalls auf dem Lehrplan in den Teilen III und IV standen die Fächer Wirtschaft, Recht und Rechnungswesen sowie Berufs- und Arbeitspädagogik, die gezielt auf die spätere Tätigkeit als Unternehmer und Ausbilder vorbereiten.
„Die Absolventinnen der dreijährigen Schule sind begehrte Fachkräfte. Deshalb ist der Übergang in den Arbeitsmarkt oder die Selbständigkeit für die meisten problemlos“, sagt Elke Gonser, die an der Meisterschule den Bereich Maßschneiderei leitet. In diesem Jahr seien die Meistermodelle besonders ansprechend und qualitativ hervorragend gewesen. „Das liegt mitunter auch daran, dass fünf meiner Schülerinnen nach der dreijährigen Maßschneiderausbildung in einer mehrjährigen Gesellenzeit ihr Können vertieft haben“, berichtet Gonser. Dieses Können und die Erfahrung haben sich vor allem bei Modellen, bei denen es auf eine exakte Passform und Verarbeitung ankommt, gezeigt. Details wie die Schmuck- und Ziertechnik spielten ebenfalls eine große Rolle.
Mit der Note „Sehr gut“ in Teil I der Meisterprüfung hat Julia Gleiß aus Neuffen abgeschlossen. Nach ihrer Ausbildung als Textil- und Modeschneiderin hat sie den Meister in Teilzeit gemacht, - neben der Schule ging sie noch zur Arbeit. Als Meistermodell fertigte sie einen Overall mit einer passenden Jacke an. Ihr Können bei der Ziertechnik zeigte sie mit einer Smogstickerei an Handgelenksstulpen.
Im einjährigen Vorbereitungskurs an der Gewerblichen Schule Metzingen wurde viel Wissen in Schnitttechnik vermittelt, spezielle Verarbeitungstechniken gelehrt und der Umgang mit Kunden bei Anproben, inklusive Farb- und Figuranalyse, geübt. Digital wurden die Meisterschülerinnen in Adobe/Illustrator für Zeichnungen und in CAD/Assyst für Schnitttechnik ausgebildet.