Krebsmediziner, Klinik-Chef, Lokalpolitiker, Basketball-Funktionäre - Professor Dr. Michael Bamberg hat in Tübingen schon unterschiedlichste Rollen und Aufgaben ausgefüllt. Im sogenannten Ruhestand, nachdem er im Sommer den Vorstandsvorsitz beim Universitätsklinikum Tübingen abgegeben hat, ehrte ihn nun die Stadt mit dem Titel des Ehrenbürgers.
Zum Festakt im Rathaus waren neben Bamberg und seiner Familie Wegbegleiter und Gemeinderäte gekommen. Oberbürgermeister Boris Palmer überreichte Michael Bamberg die Ehrenbürger-Urkunde und blickte auf dessen Leben und Werk zurück: Bamberg wurde 1947 in Hamm geboren. Nach seinem Medizinstudium in Bonn, Düsseldorf und Essen sowie Stationen als Assistenz- und Facharzt an verschiedenen Kliniken begann sein Wirken in Tübingen 1988 als Ärztlicher Direktor für Radioonkologie am UKT und als Geschäftsführender Direktor der Radiologischen Klinik. Er wirkte als Dekan und Prodekan der Medizinischen Fakultät Tübingen sowie als Sprecher des Interdisziplinären Tumorzentrums des UKT. Bamberg war ab 1997 Leitender Ärztlicher Direktor des Klinikums. 1998 ernannte ihn der Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden. Seit 2012 war er hauptamtlich in dieser Funktion tätig. Im August dieses Jahres ging Bamberg in den Ruhestand und hat somit fast 25 Jahre als Vorstandsvorsitzender das UKT geleitet.
Aus der Laudatio des Oberbürgermeisters: Bamberg übernahm in diversen Funktionen Verantwortung in der Stadtgesellschaft und über die Stadtgrenzen hinaus: unter anderem als Gründungspräsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie, als Vorsitzender des Krebsverbandes Baden-Württemberg und als Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft. Er ist Mitbegründer des Nationalen Krebsplans. Als Mitglied im Kreistag Tübingen hat er seit 1999 kommunalpolitisch wichtige Impulse für eine flächendeckende medizinische Versorgung sowie für die Infrastruktur und den Wohnungsbau gesetzt. Bamberg durchdringt die komplexen Verflechtungen zwischen Anliegen der Stadt, der Bürger_innen und des UKT. Sein erfolgreiches Agieren ist geprägt von seinem Verständnis, das Klinikum nicht zu einem "Staat im Staate“ zu machen, sondern ein gelingendes und gegenseitig befruchtendes Miteinander von Klinikum und Stadt zu etablieren. Mit seiner Entscheidung, sukzessive Kliniken, Forschungseinrichtungen und Institute auf den Schnarrenberg zu verlegen, hat Bamberg einen Modernisierungsschub des gesamten UKT zu einem "Klinikum der kurzen Wege“ in Gang gesetzt. Die mit dem Wachstum einhergehenden sozialen Entwicklungen verlor er nicht aus dem Auge: Fußläufig zum UKT entstehen ab 2023 circa 600 Wohnplätze für Pflegekräfte, Auszubildende und andere Klinikumsmitarbeitende.
Bamberg engagiert sich außerdem für eine funktionierende Sportlandschaft in Tübingen, insbesondere im Basketball: Er war Mitglied des Verwaltungsbeirats der ProBasket Tübingen GmbH und seit März 2020 ist er Vorstandsvorsitzender der ProBasket Tübingen AG. Er setzt sich vor allem für den Ausbau des Kinder- und Jugendbasketballsports sowie für finanziell und infrastrukturell förderliche Rahmenbedingungen für die Profibasketballer ein.
Cluster Medizintechnik und Biotechnologie Neckar-Alb