Den starken Wirtschaftsstandort weiter ausbauen: Mit diesem Ziel hat der Reutlinger Gemeinderat sechs Leitlinien für die künftige Gewerbeflächenentwicklung verabschiedet. Ein Hintergrund ist die hohe Nachfrage seitens Unternehmen, die sich gerne in Reutlingen niederlassen und Arbeitsplätze schaffen wollen.
Die Leitlinien:
- Erhalt funktionierender Industrie- und Gewerbeflächen: Durch Nachverdichtung und die effizientere Nutzung kann in bestehenden Gebieten zusätzliche Fläche geschaffen werden, etwa indem Parkplätze und andere Nutzungen "gestapelt" werden. Bestes Beispiel dafür ist ein Parkhaus im Industriegebiet West, durch dessen Bau rund 2,1 Hektar zusätzliche Gewerbefläche geschaffen wurden. Aber auch im "Masterplan Bosch" finden sich zahlreiche Beispiele für die effizientere Nutzung von Gewerbeflächen.
- Weiterentwicklung aufgelassener Industrie- und Gewerbeflächen: Nach dem Vorbild des modernen Industrieparks "RTunlimited", der derzeit auf dem ehemaligen Betz-Areal entsteht, sollen weitere neue Gebiete auf den Flächen ehemals namhafter Reutlinger Unternehmen entstehen. Beispiele dafür sind das Wagner-, das Stoll- und das Egelhaaf-Areal sowie die Obere Wässere, aber auch in der Christophstraße und der City Nord tut sich derzeit einiges.
- Ausweisung von insgesamt 50 Hektar zusätzlichen Gewerbeflächen im neuen Flächennutzungsplan: Größte zusammenhängende Fläche ist dabei der Bol mit 16 Hektar, der sich genau wie die neu ausgewiesenen kleineren Flächen in den Bezirksgemeinden bestenfalls für kleinere und mittlere Unternehmen sowie die Ansiedlung von Handwerkern eignet. Eine "Giga Factory" wie die von Tesla, die in Brandenburg über 300 Hektar Fläche belegt, wird es also in Reutlingen in absehbarer Zeit sicher nicht geben.
- Gewerbeflächenentwicklung mit zuvor definiertem inhaltlichen Konzept: Der Technologiepark Tübingen-Reutlingen, der Dienstleistungspark Orschel sowie aktuell der Industriepark RTunlimited haben Pate gestanden für die vierte Leitlinie, die vorgibt, Flächen nicht wahllos an den Meistbietenden, sondern an den Bewerber mit dem zukunftsträchtigsten Konzept zu vergeben.
- Unterstützung ansässiger Unternehmen bei notwendigen Arrondierungen: Beispiele dafür sind Romina, Kion Warehouse Systems in Mittelstadt oder Airtec.
- Vermarktung städtischer Gewerbeflächen anhand definierter Qualitätskriterien: Diese Leitlinie basiert auf den guten Erfahrungen mit dem Bewerbungskonzept für "RTunlimited".