Das Porsche-Joint Venture Cellforce Group hat den Grundstein für nachhaltige Batterieproduktion in Europa gelegt. Mit dem 28.151 Quadratmeter großen Grundstück hatten im gemeinsamen Gewerbegebiet hatten sich die Reutlinger und Kirchentellinsfurter gegen mehrere Konkurrenten durchgesetzt.
Nach der Fertigstellung voraussichtlich im Jahr 2024 arbeitet die Cellforce Group an diesem Standort an der Entwicklung und Herstellung eines völlig neuen Standards im Bereich der Hochleistungsbatteriezellen für die globale Automobilbranche und leistet einen Beitrag, Mobilität weltweit nachhaltig zu gestalten. "Proaktiv, heimatverbunden und technisch hochinnovativ mit einer eigenen Hochleistungsbatteriezellentwicklung und -fertigung gehen wir gemeinsam mit unseren Partnern den Weg in die E-Mobilität. Wir entwickeln einen völlig neuen Batteriestandard auf Basis des Einsatzes von Silizium mit einer noch höheren Energiedichte und damit Reichweite für Fahrzeuge, einer weiter verbesserten Schnellladefähigkeit und einem grünen Fußabdruck“, sagte Dr. Markus Gräf, Geschäftsführer der Cellforce Group GmbH. Ziel sei, den deutschen Entwicklungs- sowie Produktionsstandort zu stärken und eine neue Technologie an die weltweite Spitze der Zellchemieentwicklung zu bringen. In dem interkommunalen Gewerbegebiet schaffe die Cellforce Group hochqualitative Arbeitsplätze und trage so dazu bei, die Batteriezellentwicklung und -fertigung in Deutschland zu einer Schlüsselindustrie aufzubauen – und das nachhaltig.
Die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus in Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, betonte: „Der Aufbau einer wettbewerbsfähigen Batteriezellproduktion in Baden-Württemberg ist eine wirtschaftspolitische Aufgabe ersten Ranges und ein strategisches Ziel der Landesregierung. Mit der heutigen Grundsteinlegung für den neuen Unternehmenssitz der Cellforce Group im Industriegebiet Reutlingen Nord/Kirchentellinsfurt unternehmen wir einen weiteren wichtigen Schritt, um Baden-Württemberg als führenden Batteriestandort zu etablieren und zukunftssicher aufzustellen“, so die Ministerin. Aus diesem Grund beteilige sich die Landesregierung auch finanziell an der Fördermaßnahme IPCEI Batteriezellfertigung des Bundeswirtschaftsministeriums. „Cellforce erhält in diesem Zusammenhang vom Land Fördermittel in Höhe von rund 17 Millionen Euro. Das ist ein starkes und Mut machendes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg in unsicheren Zeiten“, erklärte Hoffmeister-Kraut.
"Unser langer Atem wird wieder einmal belohnt", bilanzierte Oberbürgermeister Thomas Keck mit Blick auf die 44-jährige Zusammenarbeit im interkommunalen Gewerbegebiet: "Ich freue mich sehr, dass wir der Cellforce Group ein Grundstück im gemeinsamen Wirtschaftsgebiet anbieten konnten und die Wahl des Unternehmens auf uns gefallen ist." Industrieansiedlungen in dieser Größenordnung seien nichts Alltägliches, so der Rathaus-Chef: "Wir sind daher sehr stolz, dass wir uns gegenüber anderen Standorten behaupten konnten."
Das Joint-Venture hatte das 28.151 Quadratmeter große Grundstück im Industriegebiet Reutlingen/Kirchentellinsfurt im vergangenen Jahr erworben. Die Cellforce Group wird dort zunächst Hochleistungs-Lithium-Ionen-Pouch-Zellen für automobile Spezialanwendungen entwickeln und produzieren. Zum Start soll die Produktionsanlage mit einer Anfangskapazität von mindestens 100 MWh pro Jahr in Betrieb gehen und dann auf eine Kapazität von mindestens 1 GWh hochrampen. Das entspricht Hochleistungsbatteriezellen für rund 10.000 Fahrzeuge. Die Bundesrepublik Deutschland und das Land Baden-Württemberg fördern das Vorhaben mit rund 60 Millionen Euro.