Rund zwei Jahre wurde gearbeitet, jetzt ist die Sanierung des Tübinger Tors abgeschlossen. Anfang August sollen die letzten Teile des Gerüsts fallen. Für abschließende Arbeiten muss bis dahin der mittlere Durchgang des Reutlinger Wahrzeichens gesperrt werden.
Die Sanierung des rund 800 Jahre alten Turms – die Grundmauern des Bauwerks datieren aus der Zeit um 1250 – war dringend nötig: Die Statik hatte unter den vielen Umbauten der vergangenen Jahrhunderte gelitten. Spannungen und Verformungen in der Bausubstanz waren die Folge, woraus konkrete Gefahren durch herabfallende Dachziegelstücke resultierten. Doch das Schadensbild war noch größer: ganze Steine waren defekt, Fugen hohl, Stehlen teils ohne Verbindung.
Im Zuge der Arbeiten wurde zunächst das Dach erneuert: Die Einbauten in der Turmstube, ganz oben im Tübinger Tor gelegen, wurden zurückgebaut, die Dacheindeckung musste für die Arbeiten vollständig abgenommen werden. Zusätzliche Stützbalken sollen die Traglast des Turms nun besser verteilen und damit die Statik optimieren.
Während der Anfang 2021 gestarteten Sanierung wurde klar, dass die Schäden an den Natursteinen größer waren als zunächst gedacht – mehr Arbeit und mehr Material waren die Folge. Die Materiallieferungen für neue Steine und damit die Fortführung der Arbeiten verzögerten sich allerdings bis ins Frühjahr 2023. Im Anschluss setzten Gipser die Fassade instand.