"Mut und Weitsicht" konstatiert das baden-württembergische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau der Gemeinde Gomaringen bei der Verwandlung eines brach liegenden Industriedenkmals in einen modernen Verwaltungssitz. Die "Ratsfabrik" wird als Praxisbeispiel in einer Broschüre über städtebauliche Entwicklung vorgestellt.
Im Herbst 2020 kamen die in der Europäischen Union für Städtebau zuständigen Minister und einigten sich auf die "Neue Leipzig-Charta" als Fortführung früherer Grundsatzpapiere dazu, wie sich die Lebensqualität in europäischen Kommunen fortentwickeln können soll. Dass sich die Politik darin gemeinsam dazu bekennt, dass Städte und Gemeinden die Möglichkeit haben sollen, ihre Entwicklung selbst zu gestalten und oder die Ausrichtung auf das Gemeinwohl als übergeordnetes Ziel lassen erahnen, wie unterschiedlich der diesbezügliche Stand in Europa ist.
Der wohl abgewogenen Formulierungen gemeinsamer Werte und Ziele stellt die Publikation des Landes eine Reihe vorbildlicher Städtebauprojekte in Baden-Württemberg und darüber hinaus zu Seite. Nummer 11 ist das neue Gomaringer Rathaus, das auf der wiederhergestellten Substanz der ehemaligen Miederwarenfabrik Kindler basiert und damit einen Teil der Geschichte der regionalen Textilindustrie bewahrt.Trotz sechs Jahren Planung und einer zweijährige Bauphase habe sich der Aufwand gelohnt, angesichts des ressourcen- und umweltschonenden Erhalt eines identitätsstiftenden Gebäudes am richtigen Ort. Letzteren definiert die Publikation für das Gomaringer Rathaus:"Durch seine Lage und die Wegeführung in den Außenanlagen wird der historische Ortsbereich des Gomaringer Schlosses, das in den Grundmauern auf das 13. Jahr-hundert zurückgeht, mit der infrastrukturell wichtigen Bahnhofstraße und der zukünftigen zentralen Haltestelle der geplanten Regionalstadtbahn verbunden und damit die Ortsmitte nachhaltig gestärkt."
Die Publikation "Neue Leipzig-Charta" gibt es online auf der Website des Wirtschaftsministeriums.