Zu den neuen Professorinnen und Professoren, die in diesem Winter die Uni Tübingen berufen hat, gehören zwei Wissenschaftler, die sich mit unterschiedlichen Aspekten Maschinellen Lernens befassen: Die Medieninformatiker Enkelejda Kasneci erforscht das Zusammenwirken von Mensch und Maschine. Der Kognitionspsychologe Markus Huff untersucht, wie künstliche Intelligenz den Wissensaustausch unterstützen kann.
Prof. Dr. Enkelejda Kasneci hat zum Wintersemester 2019/20 den Ruf auf die Professur für Medieninformatik an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät angenommen. Sie studierte Informatik an der Universität Stuttgart. Von 2008 bis 2013 forschte sie als Doktorandin am Institut für Informatik an der Universität Tübingen, dort erlangte sie 2013 ihren Doktortitel. Von 2013 bis 2015 war Kasneci als Stipendiatin im Margarete von Wrangell-Habilitationsprogramm an der Universität Tübingen tätig und wurde im Jahr 2015 auf die Juniorprofessur für Perception Engineering an der Universität Tübingen berufen. Kasneci forscht an Computersystemen, die den kognitiven Zustand des Benutzers auf der Grundlage multimodaler und insbesondere wahrnehmungsbasierter Schnittstellen erfassen. Daraus stellen diese Systeme Informationen für assistive Technologien und für alltägliche Mensch-Maschinen-Interaktionen bereit. Durch Anwendung moderner maschineller Lernverfahren im Rahmen des Exzellenzclusters „Maschinelles Lernen“ können hierdurch intelligente und an den Nutzer anpassungsfähige Interaktionen ermöglicht werden. Kasneci setzt sich zudem für die Stärkung von Interdisziplinarität und für mehr Frauen in der Informatik ein. Sie ist Gründerin des Karrierenetzwerkes LeadersLikeHer, ein soziales Netzwerk, das den Austausch zwischen hochqualifizierten Frauen und ihre gegenseitige Unterstützung fördert. Für ihr Engagement wurde sie 2016 zum Junior Fellow der Gesellschaft für Informatik ernannt.
Dr. Markus Huff wurde zum 1. Januar auf die Professur für Angewandte Kognitionspsychologie an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät berufen. Neben der Professur übernimmt er am Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) die Leitung der Arbeitsgruppe Wissensaustausch. Markus Huff studierte an der Universität Tübingen Psychologie, Mathematik und Informatik und promovierte dort 2007. Nach einer Postdoc Zeit am Leibniz-Institut für Wissensmedien und einem Forschungsaufenthalt an der Washington University in St. Louis (USA) wurde er 2010 auf die Juniorprofessur für Allgemeine Psychologie an der Universität Tübingen berufen. Dort habilitierte er sich 2014 im Fach Psychologie. In Tübingen erforschte er mit seiner Arbeitsgruppe, wie Menschen komplexe dynamische Informationen wahrnehmen und kognitiv verarbeiten. Seit 2017 war er als Leiter der Abteilung für Forschungsinfrastrukturen am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) in Bonn tätig, bevor er den Ruf der Universität Tübingen annahm. In seiner Forschung beschäftigt sich Markus Huff mit der Frage, wie Menschen mit dynamischen Medien, zum Beispiel Filmen, Videoclips oder YouTube Tutorials, lernen und Wissen erwerben. Er untersucht zudem, wie Prozesse des Wissensaustauschs mit Methoden des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz unterstützt werden können.