Es war einmal im (Süd-)Westen des Landkreises Tübingen: Wie sich Bodelshausen in den vergangenen eineinhalb Jahrhunderten von einer bäuerlich geprägten Gemeinde zum Industriestandort entwickelt und weiter gewandelt hat, zeigt ab 8. September 2024 die neue Sonderausstellung der heimatgeschichtlichen Sammlung.
"Build a station!" So blaffte Jason "Cheyenne" Robards 1968 seine Leute in Sergio Leones vielleicht berühmtesten Western an, um die Grundlage für wirtschaftlich Entwicklung und Wohlstand in einer ländlichen Gegend zu legen. In Bodelshausen gab es rund 100 Jahre zuvor eine ähnliche Anweisung. Als 1869 der Bahnanschluss den Menschen vor Ort die Chance eröffnete, außerhalb der heimischen Landwirtschafts- und Handwerksbetriebe zu arbeiten, ergab sich auch umgekehrt die Möglichkeit, auswärtige Gewerbebetriebe anzusiedeln. Zu den ersten größeren Fabriken gehörte die Weberei Georg Möbus, die rund 250 Menschen beschäftigte.
Im Laufe der nächsten Jahrzehnte kamen einige Betriebe dazu, manche davon aus der Nachbarschaft zugezogen, andere echte "Garagengründungen" vor Ort und viele mit Markennamen von internationalem Ruf, insbesondere in der Textilherstellung, aber auch in Spritzguss oder Fensterbau. Inflation und Demontage durch die französischen Besatzer gehören dabei ebenso zu Bodelhäuser Geschichte wie Gründerboom, Strukturwandel und die heutigen zukunftsweisenden Branchen vor Ort.
Die Ausstellung "Industrielle Entwiklung von Bodelshausen seit 1869" zeigt mit zahlreichen Schautafeln und vielen Originalstücken ab dem 8. September 2024, worauf der starke Wirtschaftsstandort, der heute auch durch die B27 gut erreichbar ist, fußt.
Ausführliche Informationen zur Sammlung und Episoden aus der Historie gibt es auf der Website der Gemeinde Bodelshausen.