Im Tübinger Cyber Valley baut das biopharmazeutische Unternehmen CureVac seine neue industrielle Produktionsanlage für den Corona-Impfstoff. Die Wärme für das hochmoderne Gebäude kommt von den Stadtwerken Tübingen (swt), die damit zeigen wollen, wie eine effiziente, sichere und klimafreundliche Energieversorgung aussehen kann
Bereits seit Jahren versorgen die Stadtwerke CureVac mit Fernwärme. So ist es auch für das derzeit im Bau befindliche, rund 8.800 Quadratmeter große Produktionsgebäude vorgesehen, in dem das Unternehmen künftig mRNA-basierte Wirkstoffe in industriellem Maßstab herstellen wird. Ein einfacher Fernwärmeanschluss reicht hierfür allerdings nicht aus. Deshalb bauen die swt zusätzlich zum Netzanschluss eine Dampferzeugungsanlage, um die Produktion sowie auch die Raumluftbefeuchtungsanlagen zu versorgen. Zwei Dampfkessel produzieren jeweils bis zu zwei Tonnen Dampf pro Stunde bei acht bar Überdruck und mit einer Temperatur von 170 Grad. Während CureVac die Dampfverteilung innerhalb des Gebäudes übernimmt, kümmern sich die Stadtwerke im Rahmen eines Contracting-Modells um die komplette Dampferzeugung sowie die Anlagenperipherie.
Dr. Florian von der Mülbe, Mitgründer und Produktionsvorstand von CureVac sowie Geschäftsführer der CureVac Real Estate GmbH, die das neue Gebäude betreibt, sagt: „Die klimafreundliche Wärmeversorgung unserer neuen industriellen Produktionsstätte durch die Stadtwerke Tübingen kombiniert eine hochmoderne Produktionsanlage mit einer nachhaltigen Energieversorgung und schafft somit einen deutlichen ökologischen Mehrwert. Für ein global agierendes, aber in Tübingen beheimatetes und verwurzeltes Unternehmen wie das unsere, ist es von großer Bedeutung, starke lokale Partner wie die kommunalen Stadtwerke an unserer Seite zu haben. Wir freuen uns, die langjährige Partnerschaft beider Firmen mit diesem Projekt, das sowohl auf eine zukunftsfähige und nachhaltige Energieversorgung als auch die Zukunftsfähigkeit von CureVac ausgerichtet ist, fortführen zu dürfen.“
Ortwin Wiebecke, Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen, sagt: „Ein Schlüssel, um die herausfordernden Tübinger Klimaziele zu erreichen, liegt in der Umstellung der Wirtschaft und Industrie auf klimafreundliche Energien. Wenn sich ein Unternehmen wie CureVac für die moderne und zukunftsfähige Fernwärme der Stadtwerke entscheidet, hat das doppeltes Gewicht: es stärkt den Standort Tübingen und verringert langfristig CO2-Emissionen, wenn perspektivisch immer mehr erneuerbare Energien in der Fernwärme der swt stecken. Wir freuen uns über das Vertrauen unseres langjährigen Geschäftspartners CureVac bei diesem besonderen Bauprojekt.“
Die Zusammenarbeit der beiden Tübinger Unternehmen offenbart die Möglichkeiten am Technologiestandort Cyber Valley für eine zukunftsfähige Energieversorgung im Einklang mit den Klimazielen der Universitätsstadt. Im Wärmesektor treffen bei der Fernwärme Ökologie und Ökonomie zusammen. Mehrere Wirtschafts- und Industrieunternehmen haben sich zuletzt für einen Anschluss an das Fernwärmenetz entschlossen. Neben der hohen Zuverlässigkeit spielt auch die im Vergleich mit fossil betriebenen Heizzentralen wesentlich geringere CO2-Bilanz der Fernwärme eine Rolle bei dem Streben der Unternehmen nach mehr Nachhaltigkeit ihrer Energieversorgung. Gleichzeitig mit dem Ausbau des Fernwärmenetzes arbeiten die Stadtwerke Tübingen daran, die Wärme bis zum Jahr 2030 mit bis zu 70 Prozent Anteil aus erneuerbaren Energien zu erzeugen.
Cluster Erneuerbare Energien Neckar-Alb