Im Gebiet Ries im Burladinger Stadtwald setzen sich das Forstamt Zollernalbkreis und das Regierungspräsidium Tübingen (RP) gemeinsam für den Artenschutz ein. Besonders im Fokus sind dabei Reliktvorkommen vom Aussterben bedrohter Tierarten wie Berglaubsänger, Elegans-Widderchen und Bergkronwicken-Widderchen am dortigen steilen Steppenheidehang.
"Das Elegans-Widderchen, ein farbenfroher Nachtfalter, kommt mit der Unterart Zygaena angelicae elegans weltweit nur auf der Schwäbischen Alb vor“, weiß Artenschutzreferent Thomas Bamann vom Referat für Naturschutz und Landschaftspflege des Regierungspräsidiums Tübingen.
Ziel ist es, die besonderen Bedingungen im Waldgebiet Ries und damit den Lebensraum der zarten Tiere zu erhalten. "Vermutlich sind die lichten Wälder durch Schotterabgrabungen am Unterhang und durch Brennholznutzung der örtlichen Bevölkerung vor gut 100 Jahren entstanden“, sagt Revierförster Thomas Stocker. Seitdem die Nutzung in diesen steilen Lagen aufgegeben wurde, wachsen die Hänge nach und nach zu. Für die seltenen Schmetterlinge werden sie dadurch zu dunkel.
Um den Insekten wieder mehr Licht zu bieten und den Lebensraum für diese bedrohte Art zu gestalten, wurden nun zwei etwa 30 Meter breite und 100 Meter lange Schneisen in den Wald am steilen Trauf geschlagen.. "Wenn wir Glück haben, können sich bereits ab dem nächsten Jahr die Populationen dieses seltenen Schmetterlings erholen,“ hofft Bamann.