Die Zu(g)kunftsmusik spielt jetzt deutlich lauter: Der Zollernalbkreis wird eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zur Reaktivierung der Schienenverbindung zwischen Balingen und Rottweil in Auftrag geben. Kurz vor Jahresende hat der Kreistag den entsprechenden Beschluss gefasst, die Wirtschaftlichkeit der Strecke untersuchen zu lassen.
Für die Raumschaft stellt die Wiederbelebung der Bahnverbindung ein vielversprechendes Infrastrukturprojekt dar und wurde daher neben der Talgangbahn und der Eyachtalbahn für das Reaktivierungsprogramm des Landes Baden-Württemberg angemeldet. Das Verkehrsministerium hat sämtliche Strecken, die landesweit zur Reaktivierung vorgeschlagen wurden, einer Potenzialanalyse unterzogen und die Ergebnisse in vier Kategorien eingeteilt. Die Strecke Balingen-Rottweil wurde in diesem Ranking nur knapp unterhalb der obersten Kategorie in Stufe B eingruppiert, was bedeutet, dass ihr ein hohes Nachfragepotenzial bestätigt wird.
Über das Reaktivierungsprogramm würden bereits die Kosten einer Machbarkeitsstudie bis zu einem Höchstbetrag von 100.000 Euro mit 75 Prozent gefördert. Sollte das Projekt später zur Umsetzung gelangen, übernimmt der Bund bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten zuzüglich einer Planungskostenpauschale. Das Land trägt ergänzend 57,5 Prozent der vom Bund nicht abgedeckten Bau- und Planungskosten.
„Eine intakte Bahnverbindung würde die Mobilitätswende fördern, den Verkehr auf der B27 reduzieren und neben dem Klimaschutz zum Lärmschutz der Anwohner beitragen. Das Land unterstützt im Rahmen seines Reaktivierungsprogrammes eine Wiederinbetriebnahme stillgelegter Schienenverbindungen, die ein nennenswertes Fahrgastpotenzial aufweisen. Da der Bund diese Projekte derzeit ebenfalls massiv fördert, sind die Bedingungen für die Umsetzung momentan äußerst günstig, weshalb wir schnell handeln sollten.“ so Landrat Günther-Martin Pauli. Die Machbarkeitsstudie muss bis spätestens Ende 2021 beantragt und 2023 fertiggestellt sein, um gefördert zu werden. Das Land setzt Anreize für eine zügige Umsetzung von Reaktivierungsprojekten, indem es die Übernahme der Betriebskosten für die ersten 100 km Reaktivierung fördert.
Der Zollernalbkreis ist gegenwärtig mit Wirtschafts- und Industriebetrieben aus der Region im Gespräch, die sich aufgrund der enormen Bedeutung dieses Projekts für den Landkreis eine Kostenbeteiligung vorstellen könnten.