In der Gemeinde Hülben entsteht ein Gesundheitszentrum des Landkreises Reutlingen mit den Schwerpunkten Prävention und Nachsorge. Über das Programm "PORT – Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung“ schießt die Robert-Bosch-Stiftung 500.000 Euro zu.
Der Landkreis Reutlingen entwickelt zurzeit ein Konzept für gesundheitliche Primärversorgung, das durch das Land mit über 970.000 Euro gefördert wird. Als Modellregion für andere Landkreise geht es dabei auch um die Finanzierung von Gesundheitsförderung, medizinischer Rehabilitation, Pflege und Digitalisierung. Ein besonderer Akzent wird zudem auf die Koordinierung der Versorgung an verschiedenen regionalen Standorten gesetzt. Für das Projekt arbeitet der Landkreis mit der Technischen Universität Berlin, dem Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums Tübingen und dem IGES Institut aus Berlin zusammen.
Das 2019 eröffnete PORT-Gesundheitszentrum in Hohenstein sowie das künftige PORT-Zentrum in Hülben bilden die Kernelemente dieses Modellprojekts und werden von der Robert Bosch Stiftung mit insgesamt 750.000 Euro in den kommenden Jahren gefördert. Im Programm fördert die Stiftung seit 2017 in ganz Deutschland die Einführung lokaler, inhaltlich umfassender und exzellenter Gesundheitszentren. Für den Aufbau des PORT-Gesundheitszentrums Schwäbische Alb in Hohenstein als eines von deutschlandweit 13 Pilotprojekten stellte sie 500.000 Euro als Fördersumme zur Verfügung. Das Zentrum hat sich inzwischen zu einem Leuchtturmprojekt entwickelt und genießt weit über die regionalen Grenzen hinaus großes Ansehen. Ende 2020 bewilligte die Robert Bosch Stiftung eine dreijährige Anschlussförderung in Höhe von 250.000 Euro und verlängert damit ihr Engagement in Hohenstein. Den Aufbau des PORT-Zentrums in Hülben fördert die Robert Bosch Stiftung bis 2024 mit einer Summe von 500.000 Euro.
Die PORT-Gesundheitszentren im Landkreis Reutlingen sind sowohl untereinander als auch mit weiteren ambulanten und stationären Strukturen vernetzt. Sie bieten umfassende gesundheitliche Grundversorgung aus einer Hand, zu der alle Patienten und Patientinnen unmittelbaren Zugang haben. Mediziner, sogenannte Community Health Nurses, Pflegefachkräfte, Hebammen, Therapeuten und weitere Gesundheitsakteure agieren Hand in Hand den Patienten und den Angehörigen. So wird eine multidisziplinäre Arbeit auf Augenhöhe praktiziert.
Jedes Gesundheitszentrum im Landkreis Reutlingen hat einen eigenen Kompetenzschwerpunkt: Im PORT-Zentrum Schwäbische Alb in Hohenstein ist es die Gesundheitsförderung, im Lokalen Gesundheitszentrum in Münsingen die Geburtshilfe und im künftigen PORT-Zentrum in Hülben wird es die Prävention und Nachsorge sein. Die an den Zentren angesiedelten Community Health Nurses stehen als besonders qualifizierte Pflegefachkräfte für Fragen und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Sie begleiten diese, sorgen für eine bürgernahe Gesundheitsförderung und koordinieren die Netzwerkarbeit sowohl unmittelbar vor Ort als auch innerhalb der Zusammenarbeit der verschiedenen Gesundheitszentren im Landkreis.