Nach einem ausgiebigen Testlauf betankt das Landratsamt Zollernalbkreis einen Teil seiner Fahrzeugflotte nun ganz mit synthetischem und regenerativem Kraftstoff. Rund 20 Fahrzeuge, Maschinen und Geräte der Straßenmeisterei Lautlingen sowie mehrere Dienstwagen der Verwaltungsspitze fuhren zunächst mit sogenanntem Blue Diesel. Mittlerwele ist der Treibstoff HVO100 im Alltagsbetrieb angekommen -mit zahlreichen Vorteilen für Klima, Umwelt und Anwendbarkeit, wie das Landratsamt mitteilt..
Das Pilotprojekt war im November 2019 gestartet. Als einer der ersten Landkreise bundesweit befüllte der Zollernalbkreis einen Teil seiner Flotte an der Tankstelle der Lautlinger Straßenmeisterei fortan mit R33 Blue Diesel. Dieser besteht zu 33 Prozent aus regenerativen Kraftstoffkomponenten, die aus recycelten Speiseölen gewonnen werden, sowie zu zwei Dritteln aus normalem Dieselkraftstoff. Im Vergleich zum herkömmlichen Sprit wird bei der Verbrennung des Blue Diesels 20 Prozent weniger CO2 ausgestoßen.
Noch deutlich besser sieht die Schadstoffbilanz des HVO100 aus, der seit Oktober 2022 zum Einsatz kommt. HVO ist die Abkürzung für hydriertes Pflanzenöl, die Zahl 100 bedeutet, dass dieser Kraftstoff vollständig aus recycelten Ölen, Fetten und Abfällen hergestellt wird. Der CO2-Ausstoß wird dabei um etwas mehr als 90 Prozent reduziert, bei Kohlenmonoxid sind es 30 Prozent weniger, bei Stickoxiden und bei Feinstaub 35 Prozent, und bei Kohlenwasserstoff die Hälfte. An der Tankstelle der Straßenmeisterei Lautlingen werden pro Jahr durchschnittlich 110 000 Liter Kraftstoff ausgegeben. Pro Liter Diesel werden durchschnittlich 2,65 Kilogramm CO2 ausgestoßen. Durch die Verwendung von HVO100 werden jährlich mehr als 262 Tonnen CO2 vermieden.
"Dieses klimafreundliche Projekt macht sich für die Menschen und die Umwelt durch die Vermeidung der Emissionen täglich bezahlt“, so Landrat Günther-Martin Pauli, und: "Was den gesunden Energie-Mix in unserem Zollernalbkreis angeht, bleiben wir kreativ und experimentierfreudig.“ Der Zollernalbkreis setzt sich seit langer Zeit mit verschiedensten Projekten wie intelligenten Erhaltung von Gebäuden oder dem Ausbau und der Weiterentwicklung von klimafreundlicher Mobilität für eine nachhaltige Landkreisentwicklung ein.
Beim Einsatz der synthetischen Kraftstoffe gab es bisher keine Beeinträchtigungen. Im Gegenteil: "Die Fahrzeuge, Maschinen und Geräte laufen ohne Probleme, ohne jedes Stottern, sogar besser als mit üblichem Diesel“, so Franz-Josef Sauter, Leiter der Lautlinger Straßenmeisterei. Weitere Vorteile: Der HVO100-Kraftstoff ist geruchsarm, biologisch abbaubar, lange Zeit und wegen der hohen Entflammtemperatur sicher lagerfähig – und bei kalten Temperaturen bis zu -30 Grad Celsius verwendbar.