Das Bundeswirtschaftsministerium setzt beim Kampf gegen Covid-19 auf das Tübinger Forschungsprojekt Impfkraft. Die Wissenschaftler um Dr. Ralf Amann erhalten zusätzliche 1,3 Millionen Euro vom Bund, um die Entwicklung und klinische Studien zu beschleunigen. Außerdem hat die Carl-Zeiss-Stiftung weitere 155.000 Euro für Labortechnik zur Verfügung gestellt.
Das Team aus dem Fachbereich Immunologie der Uni Tübingen will mit einer neuartigen Methode innerhalb weniger Wochen einen wirksamen Impfstoff entwickeln, welcher gegen mehrere Antigene des Coronavirus gleichzeitig wirkt. Durch die Bildung von verschiedenen Antikörpern soll sich das Immunsystem auch gegen künftige Mutationen des Virus behaupten können. In der Vorgehensweise unterscheide Impfkraft deutlich von den Ansätzen anderer Forscherteams in Deutschland, Amerika und Asien. Die Produktion eines geeigneten Impfstoffkandidaten will die Carl-Zeiss-Stiftung beschleunigen: Ihr Beitrag ist zur Anschaffung eines Durchflusszytometers mit Zellsortierungseinheit bestimmt. Damit soll die Herstellung von Impfstoff-Prototypen um bis zu 30 Prozent kürzer dauern.
Als Ergebnis der bisherigen Förderung durch den EXIST-Forschungstransfer, ein Programm des Bundes für Unternehmensgründungen durch Wissenschaftler, ist bereits im Herbst 2019 die Prime Vector Technologies GmbH enstanden. Als CEO von PVT fungiert Dr. Amann. Das Start-up sucht derzeit Partner in der Industrie für die Durchführung klinischer Studien, ohne die der Impfstoff nicht zugelassen werden kann.
Cluster Biotechnologie Neckar-Alb
Covid-19: Schutzausrüstung und Biotechnologieunternehmen